Klimamodelle projizieren für Deutschland eine deutliche Änderung des regionalen Klimas mit erhöhten Temperaturen und veränderten Niederschlagscharakteristiken, die auf eine Zunahme von Starkregenereignissen hindeuten. Straßenentwässerungseinrichtungen stehen daher vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen steigt mit einer Zunahme von Starkregen das Risiko einer hydraulischen Überlastung der Entwässerungseinrichtungen, zum anderen führen lange Trockenperioden gegebenenfalls zu betrieblichen Problemen, z. B. wenn bei bewachsenen Bodenfiltern der Bewuchs durch Trockenstress geschädigt wird.
Ziel des Forschungsprojekts war es daher, die derzeitigen Dimensionierungsansätze von Entwässerungseinrichtungen nach den "Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Entwässerung" (RAS-Ew) und nach den "Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten" (RiStWag) zu überprüfen.
Durch Auswertung und Weiterverarbeitung mehrerer Rechenläufe des regionalen Klimamodells CLM (Climate Local Model) für die nahe Zukunft (bis 2050) und die ferne Zukunft (bis 2100) hat das Projekt Erkenntnisse darüber geliefert, ob die derzeitigen Dimensionierungsansätze im Hinblick auf die hydraulische Leistungsfähigkeit und Entwässerungssicherheit bei Wahrung des Boden- und Gewässerschutzes sowie im Hinblick auf konstruktive Ausführungen ausreichen oder ob entsprechende Anpassungen erforderlich werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten bei der Überarbeitung der RAS-Ew und der RiStWag berücksichtigt werden.